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Vermeidung von Fertigungsfehlern

Mögliche Fertigungsfehler:

  • Lappige/spröde Wellpappe
  • Blasige Wellpappe
  • Wellpappe mit Waschbretteffekt
  • Krumme Wellpappe
  • Schlecht verklebte Wellpappe

 

Diese Fertigungsmängel können verringert bzw. verhindert werden, wenn für die Arbeitsgänge der Produktion automatische Steuerungsgeräte eingesetzt werden.

 

Lappige/spröde Wellpappe

Die ideale Wellpappe soll steif und fest sein – nicht lappig oder spröde, weil darunter ihre Festigkeit leidet. Ist die Papierbahn zu feucht, wird die Wellpappe lappig. Ursachen für die zu hohe Feuchtigkeit können eine zu geringe Umschlingung am Vorheizer, eine zu kalte Maschine, eine zu hohe Laufgeschwindigkeit oder ein zu großer Leimauftrag sein. Wenn die Papierbahn zu trocken ist, wird die Wellpappe spröde und brüchig. Mögliche Ursachen: zu viel Umschlingung am Vorheizer, zu langsame Laufgeschwindigkeit.

 

Blasige Wellpappe

Bei einer zu trockenen Papierbahn besteht die Gefahr, dass der Leim ungleichmäßig aufgenommen wird oder ungleichmäßig geliert. Dies führt zu schlecht verklebten Stellen und teilweise zur Blasenbildung der Decke.

 

Waschbretteffekt

Beim Waschbretteffekt werden lineare Vertiefungen zwischen den Wellenspitzen, also den Klebelinien, an denen die Decke mit der Welle verklebt ist, spür- und sichtbar. Die Folge ist eine Außendecke mit waschbrettartiger Struktur, die das spätere Druckergebnis negativ beeinflusst. Die Stabilität der Wellpappe wird allerdings dadurch kaum beeinträchtigt.

 

Der Waschbretteffekt verstärkt sich bei Profilen mit größerer Wellenteilung und/oder bei Einsatz von dünneren Deckenpapieren. Das Phänomen tritt meistens dann auf, wenn zu viel Leim auf die Wellenspitzen aufgetragen wird: Dadurch wird beim Abbindevorgang des Leimes das angeklebte Papier mit um die Wellenform herumgezogen. Der Waschbretteffekt kann vermieden werden, indem weniger Leim aufgetragen oder stärkeres Deckenpapier eingesetzt wird. Der Effekt reduziert sich bei geringerer Wellenteilung. Dies ist auch einer der Gründe, warum sich Wellpappe aus E-, F- und noch kleineren Profilen am besten bedrucken lässt.

 

Krumme Wellpappe

Bei den so genannten „Krummen Bogen“ handelt es sich um Wellpappe, die sich während und nach dem Austrocknen ungewollt gewölbt hat. Dies ist auf unterschiedliches Dehnen oder Schrumpfen der Außen- und Innenbahnen zueinander zurückzuführen. Die Ursache liegt meist im unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalt und der unterschiedlichen Faserzusammensetzung der eingesetzten Deckenpapiere und kann an der Wellpappenanlage nicht immer vorausgesehen und ausgeglichen werden.

 

Mit modernen Regeleinrichtungen für Temperatur und Umschlingungswinkel und/oder Papierbefeuchtungsanlagen kann dieses Problem minimiert werden.

 

Schlecht verklebte Wellpappe

Schlechte Verklebung zeigt sich bei mechanischer Beanspruchung durch hörbares Lösen der Klebestellen. Dies wird meistens durch eine Überhitzung der Wellpappe in der Heizpartie, durch zu starkes Andrücken der Wellpappenbahn und daraus resultierend einem zu hohen Wärmeübergang ausgelöst. Ursachen können aber auch eine zu geringe Geschwindigkeit oder gar ein Maschinenstillstand der Wellpappenanlage sein.

 

Eine zu heiße Verklebung ist an einem „krachenden“ Geräusch beim Verwinden der Wellpappe zu erkennen.

 

Darüber hinaus kann die schlechte Verklebung aber auch durch zu kalte Leimspuren (nicht gelierter Stärkeleim) entstehen. Die Ursache dafür kann sowohl zu hoher Leimauftrag als auch zu hohe Geschwindigkeit der Wellpappenanlage sein. Auch muss geprüft werden, ob die Prozesstemperaturen erreicht wurden.

 

Eine zu kalte Verklebung ist an den „weißen“ Klebelinien zu erkennen.