Rohstoff Altpapier
Der wichtigste und preiswerteste Rohstoff für die Papierherstellung für unsere Industrie ist Altpapier. Bei einer Gesamtproduktion von 22,6 Millionen Tonnen wurden 2015 16,8 Tonnen Altpapier eingesetzt. Schon immer haben die Betriebe der Papierverarbeitung die bei der Produktion anfallenden Abschnitte und Reste gesammelt, der Papier erzeugenden Industrie als Sekundär-Rohstoff zur Verfügung gestellt und sie so in den Produktionsprozess eingebracht. Heute, im Zeitalter des ausgeprägten Umweltbewusstseins, ist dieses Recycling-Verfahren nicht nur von wirtschaftlicher, sondern auch von ökologischer Bedeutung. Von 1995 bis 2015 hat sich die Altpapiereinsatzquote in der Papierproduktion in Deutschland von 58 Prozent auf 74 Prozent gesteigert.
Die Aufbereitung des Altpapiers erfolgt unter Zugabe von Wasser im sogenannten Pulper mit anschließender Reinigung und Weiterverarbeitung zu Papier. Das meiste Altpapier stammt von den Großanfallstellen, also aus Industrie und Handel. Es wird beim Altpapierhandel sortiert. Die jeweilige Zusammensetzung des Altpapiers entscheidet über den Verwendungszweck als Rohstoff. So werden z. B. Abfälle aus Druckereien weitgehend wieder bei der Herstellung von Druckpapieren eingesetzt. Darüber hinaus kann dieses Altpapier auch zur Herstellung der weißen Decken bei mehrlagigen Kartons verwendet werden.
Für die Herstellung der Wellpappenrohpapiere kommt es vor allem auf möglichst lange und gute Fasern im Altpapier an. Über die verfügt Altpapier aus Kraftlinerabfällen, Kraftpapier- und Papiersäcken, Wellpappe und Vollpappe. Aber auch das unsortierte oder gemischte Altpapier ist verwendbar.
Altpapier kann auch in verschiedenen Mischungsverhältnissen der Produktion anderer Papiere wie Kraftliner oder Halbzellstoff beigemischt werden. Hierbei werden oft die Restrollen und der Ausschuss von der eigenen Papiermaschine eingesetzt.
Links
Mehr zu Umwelt und Recycling auf www.wellpappen-industrie.de
Mehr zu Papier auf www.vdp-online.de