Rill- und Schlitzwerk
In der Rillstation (Slotter) werden mit rotierenden Rillkörpern jene Rillungen eingeprägt (parallel zur Wellenrichtung der Wellpappe), die das Seitenverhältnis der Wellkiste bestimmen (Länge und Breite). Die Rillkörper haben für gewöhnlich als Präge- bzw. Rillform einfache V-Profile. Sie arbeiten gegen einen Gegenkörper aus Stahl, Gummi oder Kunststoff.
Prinzip des Rillens
Schlitzen
Das Herausschneiden von schmalen Vertiefungen in der Verlängerung der Rilllinien heißt „Schlitzen“. Auf diese Weise werden die Boden- und Deckelklappen der späteren Wellkiste freigeschnitten.
Die rotierenden Schlitzkörper sind auf einer oder meistens zwei Wellen angebracht. Die Rill- und Schlitzkörper können entweder einzeln oder gemeinsam automatisch positioniert werden.
1 = Schlitzwelle
2 = Rillwelle
Die Breite der Schlitze beträgt normalerweise 8 mm. Es sind auch noch andere Schlitzbreiten in Gebrauch. Ein Umrüsten auf eine andere Schlitzbreite ist sehr zeitaufwendig und wird daher nur vorgenommen, wenn es unumgänglich ist.
Messer
Die Schlitze werden durch rotierende, in einen Metallkörper eingesetzte Messer freigeschnitten. Diese Einheit wird als Messerkörper bezeichnet. Für einen Schlitz werden ein Ober- und ein Untermesserkörper benötigt.
Das Obermesser taucht bei jeder Umdrehung zwischen zwei Untermesser ein und schneidet im Prinzip wie eine Schere, jedoch gleichzeitig nach beiden Seiten. So entstehen bei scharfen Messern sauberere Schnitte.
1 = Untermesser
2 = Obermesser
3 = Zwischenabstandsring
Die Messer sind auf den Messerkörpern tangential und die Messerkörper selbst axial auf einer Welle verschiebbar. Dadurch kann sowohl die Schlitztiefe als auch der Schlitzabstand verändert werden.
WL = Wellenlänge
H = Höhe
Die Messerkörper haben durch die Konstruktion bedingt eine bestimmte Breite. Deshalb sind für den Schlitzabstand bestimmte Mindestmaße vorgegeben, die wiederum die Breite und Länge der Wellkiste beeinflussen.
Um Wellpappenverpackungen mit sehr langen Klappen zu produzieren, können zusätzliche Messer eingesetzt werden. Andererseits können bei sehr kurzen Klappen auch Messer entfernt werden.
Knipsmesser
Am ersten Messerkörper, der breiter ist als die anderen Schlitzkörper, sind zwei schräg stehende kleine „Knipsmesser“ integriert. Sie knipsen bzw. stanzen die Klappenteile ab, die an den Heft- und Klebelaschen überflüssig sind.
Heute rüstet man Inline-Maschinen meist mit einer weiteren Arbeitsstation, einem separaten Stanzwerk, aus. Damit können im rotierenden Stanzverfahren einfache Konturen als Teil- oder Komplettstanzung durchgeführt werden.
Auf älteren Inline-Maschinen ohne Stanzwerk können mit zusätzlich eingebauten, in der Breite limitierten Stanzkörpern (auf die Schlitzkörper-Welle montiert) einfachste Stanzungen wie Grifflöcher oder dergleichen ausgeführt werden.